F1C ist die Freiflugklasse für Motorenfans. Die Modellauslegung wird bestimmt vom Hubraum des Motors, der auf 2,5 cm3 begrenzt ist, dem Mindestgewicht von 300g pro cm3 des Motors und der Mindestflächenbelastung von 20g/dm2 - bei Spannweiten zwischen 220 und 265 cm.
Modelle mit beweglichen (klappbaren) Tragflächenelementen müssen in den beiden Endstellungen den Richtlinien entsprechen.
Das deutlich höhere Gewicht (meist 750 g), die Größe der Modelle, die Belastungen durch die Motorvibrationen und die hohe Geschwindigkeit erfordern andere Konstruktionen und Bauweisen als bei F1A und F1B. Schalldämpfer sind nicht erlaubt, denn sie lassen sich so konstruieren, dass sie die Leistung der Motoren sogar erhöhen.
Um Thermik zu erkennen, ist die Beobachtung des Wettergeschehens, anderer Modelle in der Luft, sowie der Einsatz von Temperaturfühlern (Thermikmaschinen) sinnvoll. Innerhalb eines Durchganges, der rund 60 min dauert, kann der Pilot den Startzeitpunkt selbst auswählen. Im Gegensatz zu den F1A-Piloten muss die Thermik - die aufsteigenden Luftströme - ohne Mithilfe des Modells v o r dem Start erspürt werden
Lediglich vier Sekunden Motorlaufzeit nach der Freigabe des Modells sind erlaubt. Dabei steigen die Modelle, ständig weiter beschleunigend, senkrecht nach oben, der Motor dreht dabei mit über 30 000 Umdrehungen/min. Mit Hilfe eines mechanischen oder elektronischen Timers wird am Ende des Motorflugs durch das Höhenleitwerk "nachgedrückt" um einen verlustfreien Überhang in den Gleitflug zu erreichen. Selbst die kleinen Luftschrauben aus kohlefaserverstärktem Kunststoff werden für den Gleitflug angeklappt.
Damit beginnt auch die Flugzeit (inkl. Motorlauf) im Wertungsflug, welche von einem Zeitnehmer (Sportzeugen) gestoppt wird und der das Modell bis zur Landung ständig im Blick hat.
Auf dem Wertungsflug der in der Regel 3 oder 4 Minuten dauert, legt es je nach herrschender Windgeschwindigkeit bis zu 2000 m oder mehr zurück. Landet das Modell nicht vorher, löst eine vorher einprogrammierte bzw. eingestellte Funktion im Timer nach Ende der Flugzeit die Thermikbremse aus - das Höhenleitwerk klappt hoch, das Modell trudelt oder fällt zu Boden - so wird ein Entfliegen des Modells in der Thermik verhindert. Vor allem bei stärkerem Wind kann das Modell trotzdem in dieser Zeit eine große Strecke zurücklegen. Und so ist das Auffinden und Zurückholen ein wesentlicher, auch sportlicher Aspekt des Freiflugs, da dies in der Regel zur Fuß oder mit dem Fahrrad passiert.
Nach fünf bzw. sieben Durchgängen wird zusammengezählt. Bei Gleichstand erfolgt ein Stechen mit verlängerten Flugzeiten, bei dem die Piloten im direkten Vergleich gegeneinander antreten.
Verschiedene Konstruktionen bei F1C
Seit der Einführung der Klasse hat sich vieles verändert. Momentan haben sich drei Typen herausgebildet. Fernsteuerungen, sog. "Funkbremsen" dürfen nur für Funktionen verwendet werden, mit denen der Flug begrenzt wird. Dies sind Motor-Stop und Thermikbremse. Nach der Auslösung dürfen diese Funktionen nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Ein normales "konventionelles" F1C Modell ist ein Modell mit einem 2,5 ccm Motor, das entweder einen 4-geteilten oder einen 6-teilten Flügel in moderner D-Box Faserverbundbauweise ausgelegt ist. Diese sind mit einem mechanischen Zeitschalter oder einem elektronischen Timer ausgestattet. Die Profile sind hier anders als bei F1A und F1B gleichermaßen auf einen guten Steigflug verbunden mit entsprechend guten Gleitleistungen ausgelegt.
F1C mit Getriebe
Mit Hilfe eines 4:1 Planeten-Getriebes ist es möglich, im Steigflug von unten heraus eine größere Beschleunigung zu bekommen und eine bessere Steigflughöhe zu erreichen. Die Zelle muss für die noch höheren Geschwindigkeiten ausreichend Stabil ausgelegt sein, dazu werden noch größere Propeller (meistens 3-Blatt) benutzt.
Flapper
So wie bei F1A und F1B werden auch bei F1C Flügelkonstruktionen eingesetzt, wo während des Steigfluges das Profil für den geringst möglichen Widerstand negativ gewölbt (geflappt) wird, um somit bessere Höhen zu erreichen. Nach dem Übergang in den Gleitflug wird das Profil dann in die Gleitflugstellung umgewölbt.
Folder
Unter Folder versteht man ein F1C-Modell, bei dem während der 4-sekündigen senkrechten Steigflugs die Ohren/Außenflügel unter das Mittelstück geklappt (=gefolded) werden Hierbei entsteht bei entsprechender Geometrie ein voll-symmetrisches Flügelprofil mit weniger Widerstand für den schnellen Steigflug. Und die zusätzlich um die Hälfte verringerte Spannweite werden damit noch größere Ausgangshöhen erreicht (bis ca. 170 Meter).
Nach dem Stopp des Motors und dem gesteuerten Übergang in den Gleitflug klappt der Flügel auf beiden Seiten wieder aus, für perfekten den Gleitflug steht nun die volle Spannweite zur Verfügung.
Der Vorteil ist dass hierbei ein rein auf das Gleiten ausgelegtes Flügelprofil verwendet werden kann.
Weiter gibt es noch geflappte Folder, wo der während des Steigfluges eingeklappte Flügel zusätzlich umgewölbt ist.